Heliographie (Heliografie) – Verfahren – Joseph Nicéphore Niépce 1822-1827
Heliographie ist das von Joseph Nicéphore Niépce entwickelte Verfahren, das als erstes in der Geschichte der Fotografie dauerhafte Bilder erzeugen konnte.
Im “Notice sur l’Héliographie” beschreibt Niépce sein Verfahren ausführlich:
“Ich bezeichne die Entdeckung, die Gegenstand dieses Buches ist, als Heliographie. Sie ist auf die Beobachtung eines bisher kaum beachteten Phänomens des Lichts zurückzuführen. Es ist die Frucht von mehreren Jahren der Forschung auf die Lösung eines ebenso interessant und neugierig Frage, die von ihm ableitet, dass der Suche in den Emanationen der leuchtenden Flüssigkeit ein Agent der Lage, in einer genauen und dauerhaften Weise die Bilder durch die Prozesse der Optik übertragen einprägen; von einprägen, ich sage nicht mit der Helligkeit und die Vielfalt ihrer Farben, aber mit allen Abstufungen der Töne von schwarz bis weiß. (…)
Ich fülle ein Glas halb mit diesem pulverisierten Asphalt. Ich gieße tropfenweise Lavendelöl darüber, bis das Bitumen nicht mehr saugt und nur noch gut durchdringt. Dann füge ich so viel von diesem Essenzöl hinzu, dass es etwa drei Striche über der Mischung schwimmt, die zugedeckt und einer sanften Hitze ausgesetzt werden muss, bis die hinzugefügte Essenz mit dem Farbstoff des Bitumens gesättigt ist. Wenn dieser Lack nicht die notwendige Konsistenz hat, wird er in einer Kapsel an der freien Luft verdampfen gelassen, um ihn vor der Feuchtigkeit zu schützen, die ihn verändert und schließlich zersetzt. Dieser Nachteil ist besonders in dieser kalten und feuchten Jahreszeit zu befürchten, für die Experimente in der Dunkelkammer. Eine kleine Menge dieses Lacks wird kalt mit einem sehr weichen Hautpad auf eine gut polierte Silberplatte aufgetragen, wodurch sie eine schöne zinnoberrote Farbe erhält, und wird in einer sehr dünnen und gleichmäßigen Schicht aufgetragen. Die Platte wird dann auf ein heißes Bügeleisen gelegt, das mit einigen Duplikaten von Papier bedeckt ist, von dem vorher alle Feuchtigkeit entfernt wurde; und wenn der Lack nicht mehr haftet, wird die Platte abgenommen, um sie abkühlen zu lassen und bei einer sanften Temperatur zu Ende zu trocknen, fern von Kontakt mit feuchter Luft. Ich darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass vor allem beim Auftragen des Lackes diese Vorsichtsmaßnahme unabdingbar ist. In diesem Fall genügt eine leichte Scheibe, in deren Mitte ein kurzer Stab befestigt ist, der in den Mund gehalten wird, um die Feuchtigkeit des Atems zu stoppen und zu kondensieren.”
Joseph Nicéphore Niépce – * 7. März 1765 in Chalon-sur-Saône, Frankreich; † 5. Juli 1833 in Saint-Loup-de-Varennes.
Für seine ersten Versuche positionierte Niépce auf der Rückseite einer Camera Obscura Papier. Diese wurden mit Silbersalzen beschichtet. Damals war schon bekannt, dass sich Silbersalze (Silberchlorid) durch Lichteinwirkung verändern. Im Mai 1816 produzierte er die erste Fotografie der Natur: ein Blick aus dem Fenster. Es war ein Bild im Negativ und nicht haltbar. Nach dem Öffnen der Kamera setzte sich der Belichtungsprozess fort und das Bild schwärzte nach bis es ganz verschwand. Niépce nannte dieses Verfahren „Retina“. Auf diesem Verfahren basiert auch die Aufnahmetechnik aus dem Projekt: THE 7th DAY.
Im März 1817, konzentrierte Niépce seine Aufmerksamkeit auf das Guajakharz. Dieses gelbe Harz verändert seine Farbe bei Sonnenlicht und ist auch nicht in Alkohol löslich. Nun konnte Niépce dauerhafte Fotografien erstellen. Ein Problem der damaligen Glaslinsen, welche für die Camera Obscura verwendet wurden, war jedoch, dass sie UV-Licht filterten. Dieser Teil des Lichtspektrums ist jedoch essenziell, um die Eigenschaften des Guajakharzes zu verändern. Kontaktkopien im direkten Sonnenlicht waren machbar, aber keine Fotografien mit einer Camera Obscura.
Enttäuscht wendete Niépce sich anderen Substanzen zu. Besondere Aufmerksamkeit bekam ein Naturasphalt, auch bekannt als „Bitume de Judée“. In Frankreich wurde das zähe, schwarzbraune Mineral in der Mine du Parc gewonnen. Das fein gepulverter Naturasphalt wird in Lavendelöl aufgelöst und auf einer Metallplatte, einem Stein, oder einer Glasplatte aufgetragen. Nach dem Trocknen kann das beschichtete Material belichtet werden. Bei Sonnenlicht beträgt die Belichtungszeit für Kontaktabzüge mehrere Stunden. In einer Camera Obscura dauert die Belichtung mehrere Tage. Je nach Lichtmenge härtet der Asphalt unterschiedlich stark aus. Nach dem Belichten werden die weich gebliebenen Stellen (an die weniger Licht gelangte) mit einem Gemisch aus Lavendelöl und Weißöl ausgewaschen. In seinen “Notice sur l’Héliographie” beschreibt Niépce das Verfahren ausführlich
Hier finden Sie Asphaltarbeiten (Héliographien) von Przemek Zajfert, hergestellt in einem Verfahren, der Joseph Nicéphore Niépce in Jahren 1822 bis 1826/27 entwickelte. Jede Arbeit ist einzigartig und durch die Unvollkommenheit der Technik, schafft der Zufall eine eigene Interpretation der Realität. https://heliographie.art/
Blick aus dem Arbeitszimmer von Le Gras (französisch La cour du domaine du Gras) ist die erste erfolgreich aufgenommene und erhaltene Fotografie der Welt. Sie wurde 1826 von Joseph Nicéphore Nièpce im französischen Saint-Loup-de-Varennes hergestellt. Das Foto zeigt den Blick aus dem Arbeitszimmer von Nièpces Gutshof Le Gras.
Arbeitstisch zur herstellung von Heliographien im Atelier von Przemek Zajfert.
Heliographie nach Joseph Nicéphore Nièpce-New-York-159-W-41-St.
Mehr Heliographie Arbeiten von Przemek Zajfert finden Sie hier: https://heliographie.art/
Heliographie nach Joseph Nicéphore Nièpce – 1548-Broadway – New-York-Mai-2009-01.
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Heliographie nach Joseph Nicéphore Nièpce -1-W-51St-New York-August-2014-01
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Heliographie nach Joseph Nicéphore Nièpce – Unikat, New York, Metallplatte, Lavendelöl, Bitume de Judée
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